Mein Beitrag im neuen Mitteilungsblatt der Frauenzentrale St.Gallen, Ausgabe Juni 2024.
Das nachhaltige Bauen und Erneuern – für die Menschen und die Natur – ist ein wichtiger Teil der enkeltauglichen Gesellschaft. Wir sind mit der gebauten und der natürlichen Umwelt in Wechselwirkung. Die Räume und die Umgebungen wirken sich auf unser Wohlbefinden aus.
Wir haben gut gelernt, Gebäude zu bauen, welche wenig Energie benötigen. Für die Wärme nutzen wir erneuerbare Energie. Solarstromanlagen auf Dächern sehen wir an vielen Gebäuden. Für die Umwelt ist der sorgsame Umgang mit den Ressourcen wichtig, für die Wirtschaftlichkeit sollen die Gebäude möglich robust gebaut sein und für die Gesellschaft sind gute Räume und naturnahe Umgebungen entscheidend.
Ein praktisches Mass für Ressourcen ist die Graue Energie. Das ist der Anteil fossiler Energie für das Herstellen der Materialen, den Transport, das Bauen und den Rückbau. Beton, Stahl und Glas sind Materialien mit einem hohen Anteil Grauer Energie. In vielen Baustoffen sind recycelte Materialen enthalten, wie teilweise in Beton, Wärmedämmstoffen, Platten für den Innenausbau und mehr. Natürliche Materialien haben einen wichtigen Platz im nachhaltigen Bauen. Holz, Lehm, Stroh, Hanf und weitere Materialien sind im Trend. Die Materialien sollen kreislauffähig verbaut werden. Dies ermöglicht den einfachen Ersatz und die Wiederverwertung.
Robuste Bauten und Bauteile halten lange und einzelne Teile können bei Bedarf mit wenig Aufwand erneuert werden. Beispielsweise bei Bodenbelägen ist dieser Unterschied gross. Wer kennt sie nicht, die alten Parkettböden.
Gute Räume haben viele Qualitäten: Tageslicht wird genutzt, Materialien mit wenig Schadstoffen eingebaut, natürliche Oberflächenmaterialien eingesetzt und auf guten Schallschutz geachtet.
Eine naturnahe Umgebung mit Nischen für Tiere, Pflanzen, Bäume für den Schatten im Sommer, Wasserstellen und das Nutzen von Regenwasser macht Freude. Naturnahe Umgebungen sind für unser Wohlbefinden und für die Biodiversität wichtig..
Informationen zu Umweltkriterien gibt es bei www.ecobau.ch. Das Kreis-Haus in Feldbach bei Rapperswil, ein Praxislabor, kann besucht werden. Auf der Website sind verschiedene Kreisläufe beschrieben www.synergy-village.org.
Was können Sie tun? Sprechen Sie mit ihrer Architektin, bestellen sie nachhaltige Gebäude. Fragen sie die Handwerker, welche Materialien und Konstruktionen lange halten. Das nachhaltige Bauen wird schweizweit von vielen Fachfrauen geprägt, es ist in Frauen Händen, das freut mich.
Link zum Mitteilungsblatt der Frauenzentrale St.Gallen.
Auf dem Foto: die Living Places in Kopenhagen.